Unser Ansatz

Diversity steht für einen ganzheitlichen Prozess, der die Vielfalt und Unterschiedlichkeit aller an einer Gesellschaft beteiligten Menschen und ihrer Lebensformen als Chance und Potenzial für diese selbst und die Gesamtheit – eines Unternehmens, einer Institution, einer Organisation etc. – versteht. Diversity vollzieht einen Perspektivwechsel weg von der Defizitorientierung hin zur Ressourcenorientierung. Die Beiträge von Menschen mit ihren spezifischen biographischen Erfahrungen werden als soziale Potenziale gesehen und nicht als Nachteil.

Grundlage – und gleichzeitig Ziel - von Diversity ist die Wertschätzung jeglicher Differenz. Im Besonderen gehören dazu die Dimensionen Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Hautfarbe, physische und geistige Fähigkeiten, sexuelle Identität, Religion, Weltanschauung, Lebensalter und soziale Zugehörigkeit.

Der Diversity-Ansatz nimmt alle genannten Dimensionen in den Blick und ermöglicht es dadurch, Mehrfachzugehörigkeiten von Personen als Potenziale zu erkennen. Gleichzeitg sensibilisiert der Diversity-Ansatz für Diskriminierung im Zusammenhang mit Mehrfachzugehörigkeiten.

Kultur als ein dynamisches Orientierungssystem

Unser Ansatz bezieht sich auf eine weit gefasste und dynamische Kulturdefinition. Kultur ist demnach kein fixiertes Ganzes, sondern ein sich durch verschiedene Einflüsse und Prozesse im Laufe der Zeit veränderndes Orientierungssystem für menschliches Handeln. Es umfasst den Gesamtkomplex von Vorstellungen, Denkformen, Empfindungsweisen, Werten und Bedeutungen.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren."

(Artikel 1, EMRK)

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ist Basis des Diversity-Ansatzes

Eine Welt der Vielfalt e.V. zielt mit seinem Diversity- und Anti-Bias-Ansatz auf einen politischen Bildungsprozess ab, der auf den Grundsätzen der universellen Menschenrechte beruht. Die Erfahrungen mit dem Holocaust führten 1948 zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. Artikel 2 betont: „Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.“

Historische Prozesse von Ausgrenzung müssen bewusst gemacht werden

Schon damals sind also einige zentrale Unterscheidungskategorien explizit erwähnt worden. Das heißt, es reichte nicht allgemein zu erklären, dass "alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten" geboren sind. Worauf hier explizit Bezug genommen wurde, ist die Tatsache, dass es eine Geschichte von kollektiven Zuschreibungen auf bestimmte Merkmale gibt, wodurch Menschen in Gruppen kategorisiert und wiederholt und anhaltend ausgegrenzt werden. Die hinter der Ausgrenzung stehende Logik der Ungleichheit basiert auf Annahmen über Unwürdigkeit. Daher finden wir uns in einem historischen Lernprozess über die Ausgrenzungskategorien, welche in den jeweils dominanten Gesellschaften durch die institutionellen und ideologischen Diskurse konstruiert werden.

Um Wertschätzung und Chancengleichheit zu ermöglichen, müssen Voreingenommenheiten aller Art bewusst gemacht und abgebaut werden

Häufig sind Kategorisierungsprozesse mit gefestigten Bildern und Zuschreibungen gekoppelt, die Vorurteile bestätigen und als Rechtfertigung für Diskriminierung dienen. Vorurteile wirken als Kommunikationsbarrieren. Wiederholte Erfahrungen von Ungleichbehandlung hemmen die Entfaltung der*des Einzelnen und wirken so negativ auf die Gesamtheit.

Um Diskriminierung abzubauen, müssen Voreingenommenheiten und die Prozesse ihrer Entstehung bewusst gemacht werden.

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.

Mahatma Gandhi

Diversity verpflichtet zu gesellschaftspolitischem Engagement

Diversity ist ein gesellschaftspolitisches Ziel und gleichzeitig ein lebenslanger Lernprozess. Ethische Prinzipien, die Analyse von politischer Ausgrenzung und Unterdrückungsprozessen und die pädagogische Arbeit sind aufs Engste miteinander verbunden. 

Der Diversity-Ansatz von Eine Welt der Vielfalt e.V. verpflichtet zum Engagement für den Abbau von Barrieren wie Stereotypen, Vorurteilen und Ideologien einerseits und von institutioneller und individueller Diskriminierung andererseits.